Milena Moser hat von ihrem mexikanischen Mann gelernt, dass das Leben leichter wird, wenn man den Tod nicht fürchtet. Der Tag der Toten, Día de los Muertos, ist ein wichtiger Feiertag für ihren Mann und auch für sie geworden, da es ein tröstlicher und wohltuender Brauch ist. Die mexikanische Kultur betrachtet den Tod nicht als das Ende, sondern als den Beginn von etwas Neuem im Jenseits. Beziehungen enden nicht mit dem Tod, sondern erst mit dem Vergessen.
Milena Moser erzählt von der Vorbereitung eines Altars für ihre verstorbene Mutter und wie sie sich damit ihrer Mutter nahe fühlt. Auch spricht sie über die Unbeschwertheit und Party-Atmosphäre im mexikanischen Jenseits, in dem die Verstorbenen weiterhin feiern und flirten. Ihr Mann, der selber schwer krank ist, hat eine Liste von Frauen, mit denen er im Jenseits anbandeln möchte. Diese Vorstellung bringt Trost und Leichtigkeit in den Gedanken an den Tod.
Trotz der Feierlichkeiten und Rituale des Día de los Muertos bleiben Trauer und Verlust präsent. Die Tradition gibt der Trauer jedoch einen Platz und lässt die Verstorbenen durch Geschichten und Erinnerungen weiterleben. In Mexiko feiert man den Tag der Toten auf dem Friedhof, mit Picknicks und Spielen zwischen den Grabsteinen, was in anderen Kulturen ungewohnt ist. Die Geschichten der Verstorbenen werden nicht beschönigt, sondern ehrlich und lebendig erzählt.
Milena Moser fühlt sich getröstet und versöhnt, wenn sie an ihre Mutter denkt und sich vorstellt, dass sie im Paradies angekommen ist. Ihr Mann betont, dass niemand sicher wissen kann, was nach dem Tod passiert, aber es wichtig ist, eine tröstliche Version zu wählen. Ihr Buch „Das schöne Leben der Toten. Vom unbeschwerten Umgang mit dem Ende“ bietet weitere Erkenntnisse über Tod und Leben.