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Samstag, Juli 27, 2024

Polt, die Toten Hosen und die Well-Brüder: Kulturelle Zumutung als Genuss

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Gerhard Polt kritisiert in einem grantigen Ton, dass man heutzutage nichts mehr sagen darf, ohne dafür kritisiert zu werden. Dennoch, bei der aktuellen Tour mit den Toten Hosen, Gerhard Polt und den Well-Brüdern zeigt sich, dass diese ungewöhnliche Kombination durchaus zusammenpasst. Die Freundschaft zwischen den Hosen und den Well-Brüdern begann bereits 1986 beim Anti-WAAhnsinns-Festival, als beide Gruppen zusammen gegen den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf protestierten. Seitdem haben sie gemeinsam verschiedene Projekte umgesetzt.

Die Zusammenarbeit zwischen den drei Gruppen ist nach wie vor mitreißend, insbesondere da sich die Düsseldorfer Punks bei diesem Projekt stark bayerisch inspirieren lassen. Die Aufführung ist unter dem lockeren Thema „Eine kulturelle Aneignung“ gestaltet, bei dem Gerhard Polt als Gaststar mit seinem bissigen Humor hervorsticht. Die Well-Brüder bringen mit ihren Instrumenten und Gesang eine Mischung aus traditioneller und moderner bayerischer Musik ein, die die Hosen mit ihrer Musik ergänzen.

Die Well-Brüder haben ebenfalls gesellschaftskritische Inhalte in ihren Liedern verarbeitet, die oft in traditionelle Musik verpackt sind. Die Toten Hosen mischen sich in das Geschehen ein, spielen mit und haben auch einige ihrer Hits im Repertoire. Campino zeigt sein Können, singt über Natur und Klimawandel und ruft im Finale unironisch zu Gemeinschaft und Solidarität auf. Insgesamt war der Abend eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und Kritik, die von den Künstlern genossen wurde.

Die meisten Termine der „Forever“-Tournee sind ausverkauft, aber für den Auftritt in Zürich am 16. August sind noch Karten erhältlich. Die Performance der drei Gruppen bietet nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine künstlerische Darstellung verschiedener gesellschaftlicher Themen, die das Publikum zum Nachdenken anregen.

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