Das Unternehmen Kendrion mit Sitz in den Niederlanden wird sich von seinem Automotive-Geschäft in Europa und den Vereinigten Staaten trennen. Der Verkauf an das US-Unternehmen Solero Technologies wurde vom Konzern-Chef Joep van Beurden bekannt gegeben. Die entsprechenden Unternehmensteile gehen an Solero Technologies.
Kendrion betreibt Werke in Baden-Württemberg, darunter in Villingen-Schwenningen, Donaueschingen, Markdorf und Inzigkofen-Engelswies. Der US-Konzern Solero Technologies, der in Michigan und Mississippi ansässig ist, ist auf Automotive spezialisiert, insbesondere auf die Herstellung von Magnetspulen und Getriebehydraulik. Das Automotive-Geschäft von Kendrion wird somit Teil eines reinen Automobilunternehmens.
Mit dieser Transaktion leitet Kendrion eine strategische Neupositionierung ein und wird sich künftig auf industrielle Wachstumschancen in Europa, den USA und China konzentrieren. Der Erlös aus dem Verkauf wird zur Stärkung der Bilanz und zur Investition in das Industriegeschäft verwendet. Kendrion bleibt weiterhin im Bereich Elektrifizierung und nachhaltige Energien engagiert.
Die betroffenen Automotive-Unternehmensteile werden mit 65 Millionen Euro bewertet. Solero Technologies erwirbt die Unternehmensteile mit 80 Prozent des Umsatzes von Kendrion Automotive. Das „Automotive Sound and Electronics“-Geschäft in Europa und China-Automotive bleiben jedoch bei Kendrion. Es gibt jedoch eine Einstellung der Investitionen in die Produktentwicklung für Automotive Sound und eine Verkleinerung des Unternehmens.
Die Auswirkungen für die Werke in Baden-Württemberg, vor allem für die Standorte in Villingen-Schwenningen und Donaueschingen, sind noch unklar. Kendrion plant, sich auf das Geschäftsfeld der industriellen Antriebstechnik zu konzentrieren, was auch in Villingen-Schwenningen produziert wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Veränderungen auf die Standorte in der Region auswirken werden.